Ferien? Juchhee! Ohje!

Patchworkfamilie am Strand

Ein herrlicher Nebeneffekt als Eltern eines Schulkindes sind doch die 13 Wochen Ferien im Jahr! Und sind die Kinder noch kleiner? Perfekt, dann kann man jeden Rabatt ausserhalb der Ferien nutzen.

Jedoch …  sind wir mal ehrlich, es gibt noch den ein oder anderen interessanten Einflussfaktor.

Wir haben vier Kinder in Summe. Die drei Mädchen sind richtige Teenie Girls, der Sohn ein klassischer Junge, der erst noch in die Schule kommt. Die erste Herausforderung ist die Art der Ferien. Denn hier ist bei den Wünschen und momentanen Favoriten alles dabei: Städtereisen, Sportferien, Kreuzfahrt, Campen, daheim bleiben, warm, kalt, weit weg, nicht weit weg. Im Grunde so ziemlich jedes Gegensatzpaar, das einem zum Thema Ferien einfällt. Es versteht sich von selbst, dass es nur sehr selten spontane Übereinstimmungen gibt, dafür aber skurrile Ideen und Unverständnis, warum das eine, aber nicht das andere geht.

Jedoch gibt es neben diesen durchaus auch in klassischen Familien vorkommenden Themen eine weitere Herausforderung. Die Klärung der Fragen: Wer muss mit? Wer darf mit? Welcher Rahmen ist angemessen?

Meine absolute Überzeugung ist, dass auch der Vater mit den Mädchen alleine Ferien machen sollte. So können sie ihn mal wieder intensiv geniessen. Aber was ist mit unserem gemeinsamen Sohn? Wäre es für ihn nicht auch wichtig? Sehen wir einmal von der viel gerühmten Paar-Zeit ab, also Eltern, die ohne Kinder freie Zeit geniessen. Auf jeden Fall braucht es noch Ferien für die neue Kleinfamilie. Also meinen Mann, meinen Sohn und mich.

Hoppla, Adam Riese meldet sich mit einem Einwand. Er hat mal schnell die 13 Wochen Ferien, in denen Kinder betreut werden wollen, die einzelnen Wunschkonstellationen und den limitierenden Faktor „Ferienanspruch beim Arbeitgeber“ zusammengerechnet. Oha, ich habe es schon geahnt: Die Rechnung geht nicht auf! Allen Ansprüchen kann man nicht gerecht werden, aber wo können und sollen wir zurückstecken?

Ein anderes Thema ist der Rahmen der Ferien. Bis vor zwei Jahren habe ich noch 100% gearbeitet und so hatten wir ein gutes Auskommen. Ein Ausgleich zum Arbeitspensum waren unsere Ferien. Nicht abgehoben, aber dennoch. Die ein oder andere Flugreise, Rundreisen mit dem Auto und Hotelaufenthalte. Das Ganze dann mal 2 Erwachsene und 4 Kindern geht eindeutig ins Geld. Aber das war es uns wert, denn verdient hatten wir es alle. Der Haken an der Sache? Mit der Mutter hat es solche Ferien nicht gegeben. An der Stelle lässt sich phantasiereich darüber spekulieren warum nicht. Die Reaktion der Kinder war in ihrer Welt eine ganz offensichtliche: Mama soll mit uns solche Reisen auch machen und wenn sie es nicht macht, dann ist das doof. Flugs stand die Ex-Frau vor der Tür und bat darum, doch die Reisen und das Angebot an den Wochenenden ein wenig zu reduzieren, damit sie nicht diesen Diskussionen ausgesetzt sei, das wäre unfair. Gesagt, getan. Ferien der bisherigen Art wurden in der Kleinfamilie gemacht und das Wochenendprogramm reduziert. Das Resultat? Kinder die nicht verstehen, warum nicht alle Kinder die gleichen Ferien machen können.

Die Katze hat bei uns schon lange keinen Schwanz mehr, in den sie sich beissen könnte!

Ach ja, und da wäre noch die Tatsache, dass wir in unserer Familie drei Nachnamen im Angebot haben. Das mit den Nachnamen kann wirklich zu heiteren Momenten führen. Aktuellste Anekdote: Wir waren in den Skiferien mit allen Kindern und da dies bereits ein riesiges Abenteuer für den Geldbeutel ist, wollten wir von dem Familienangebot „der Skipass für das dritte Kind ist frei“ Gebrauch machen. Tja, und da standen wir an der Kasse und sollten belegen, dass die Mädchen wirklich die Töchter meines Mannes sind. Erschwerend kommt hinzu, dass keines der Mädchen meinem Mann ähnelt. Ich sage nur strohblond versus schwarzhaarig, blauäugig versus braunäugig. Und dann unser Sohn daneben: braunhaarig und braunäugig und mir wie aus dem Gesicht geschnitten. Wir sind wirklich eine kunterbunte Truppe. Es reicht nicht nachzuweisen, dass man in der gleichen Unterkunft wohnt, oder dass die Kinder glaubhaft beteuern, dass mein Mann ihr Vater ist. Eigentlich bräuchte es einen offiziellen Nachweis. Final ist es jedoch glücklich ausgegangen, da die Dame an der Kasse eine Einsehen hatte.

Stellen wir uns jedoch das Szenario vor, dass ich mit allen Kindern einen Ausflug nach Österreich mache (oder jedes beliebige andere Land). Wir fahren brav und gesittet an der Grenze vor, die Pässe gezückt. Die Stichprobe hat uns erwischt und der Beamte schaut sich die Pässe genauer an. Runzeln bilden sich auf seiner Stirn. Dann die Frage: „Sind das Ihre Kinder?“ Die Antwort „Teilweise“ erfordert noch eine detaillierte Erklärung. Tja, aber ich bin weder Vater, noch Mutter der Mädchen. „Sind die Eltern mit der Reise ins Ausland einverstanden?“ „Ja, klar!“ „Haben Sie eine Vollmacht?“ „Nein?!“ Das Ende überlasse ich der Fantasie.

Wir sind immer noch mutig genug uns dem Thema Ferien zu stellen, denn es ist und bleibt eine tolle Sache. Mit der Zeit gewöhnt man sich an die Kuriositäten. Und seien wir mal ehrlich: Wäre das Leben sonst nicht ein wenig langweilig 🙂

 

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